Am 22. und 23. Mai richtete die Universität Witten/Herdecke einen Workshop im Rahmen des DANGER-Projekts aus, der führende Wissenschaftler:innen des Fachgebiets zusammenbrachte, um die Dynamiken politischer Gewalt und deren Auswirkungen auf die demokratische Resilienz zu erörtern.
Das vom Europäischen Forschungsrat (ERC) geförderte DANGER-Projekt untersucht, wie politische Gewalt den Zusammenbruch demokratischer Systeme auslösen kann und wie politische Eliten auf anti-demokratische Kräfte reagieren, mit einem besonderen Fokus auf die Zwischenkriegszeit Europas (1919–1939). Mithilfe computergestützter Methoden und historischer Daten entwickelt das Projekt Modelle, um Risiken für zeitgenössische Demokratien zu bewerten.
Der Workshop begrüßte namhafte Gastredner:innen: Ursula Daxecker (University of Amsterdam), Stathis Kalyvas (University of Oxford), Andrea Ruggeri (University of Milan) und Christina Zuber (University of Konstanz / EUI). Die eingeladenen Professor:innen stellten ihre aktuellen Forschungen zu Gewalt, Konflikten, Autoritarismus und den Herausforderungen für demokratische Systeme vor. Doktorand:innen der UW/H präsentierten ihre laufenden Arbeiten im Rahmen des Projekts und erhielten konstruktives Feedback von führenden Expert:innen dieses Bereiches.
Während des Workshops stellte Nils-Christian Bormann, der Projektleiter, die zentralen Ideen des Projekts vor und präsentierte aktuelle Veröffentlichungen in hochrangigen Fachzeitschriften, darunter einen umfassenden Datensatz zu parlamentarischen Kabinetten der Zwischenkriegszeit.
Die Diskussionen legten einen besonderen Fokus auf die Lehren aus dem Europa der Zwischenkriegszeit und das Aufkommen radikal-rechter Ideologien. Angesichts aktueller demokratischer Rückschritte sind diese historischen Lektionen heute besonders relevant.
